Stadtmitte

Die Stadtmitte

Die  Kirche Santa Maria

Erste Berichte gehen auf das Jahr 1369 zurück, als sie in einem Mietvertrag aufscheint.

Damals gab es in Porcia zwei Vikariate, San Giorgio und Santa Maria („Muttergottes“).

Dieses Vikariat wurde damals mit der Führung eines Krankenhauses (oder Pilgerzuflucht) betraut, das sicher ein Gebäude neben der Kirche links war und im Jahre 1970 abgerissen wurde (die Fresken, die es dekorierten, wurden zum Glück  sicher gestellt und zwar im Rathaus in der Stadtbibliothek).

Das Gebäude wurde mehrmals umgestaltet: zwischen 1555 und 1560 im Renaissance-Stil, 1873 nach dem Erdbeben (das den Absturz eines Teiles des Glockenturmgiebels auf die Apsis verursachte) und schließlich mit den letzten Restaurierungen nach dem Erdbeben 1976, die im Jahre 1984 zu Ende gingen: die einfache Architektur wurde so wieder ans Licht gebracht; vom neunzehnten Jahrhundert sind noch die zwei Kapellen erhalten.

Es handelt sich bei der Kirche um eine Architektur des siebzehnten Jahrhunderts, einziges Beispiel dieser Art in der Region. Auffällig sind die Nischen, die die Wände beleben: es könnte ein Zufall sein, oder der Erbauer folgte dem Werk von Aquileia. Dieses Motiv findet man in keiner anderen Architektur in der Region.

Der Kirchturm

Im XVI Jahrhundert entstand auch der Glockenturm auf der Südseite der Apsis mit seinen lesene in den Ecken und einer „Fisch-Schuppen“ Spitze.

 

Bibliographie:Chiesa di S. Maria – 1984

Der Lehenspalast

Genau gegenüber der Kirche Santa Maria befindet sich der Lehenspalast, der wahrscheinlich im 16. Jahrhundert errichtet wurde.

Er hat eine herrliche Fassade, mit Statuen aus römischem Stuck geschmückt, die heidnische Gottheiten darstellen.

Ursprünglich war das prächtige Portal, mit Kragsteinen und Wappen versehen, bei einem anderen Eingang angebracht, durch das man in einen kleinen inneren Garten eintrat.

Die Mauer, die diesen Garten umgab, wurde niedriger gemacht, und das Portal musste verlegt werden.

Die Loggia des alten Rathauses

Der Bau ist aus dem XVI Jahrhundert und steht auf einer Säulenhalle, so dass es einen geöffneten Raum im Erdgeschoß und einen weiten Salon im ersten Stock gibt.

Im XIX Jahrhundert wurde die Loggia zugemauert, um einen Raum zu gewinnen; bei neuerlichen Restaurierungen wurde der ursprünglicher  Zustand des Gebäudes wiederhergestellt. Grabungen bei den Grundmauern haben einen Fußboden aus  Backsteinen wieder ans Licht gebracht.

Im Raum unter der Loggia hatte man früher Recht gesprochen.

Gherardini Palast

Das ist ein Palast aus dem 17. Jahrhundert, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz der Fürsten von Porcia war.

Danach gehörte er  der Familie Bagnaroli von Bozzolo, dann den Marchesen Gherardini, welche  ihn dem Besitzer eines Restaurantes verkauften.

Im ersten Weltkrieg diente er als Kriegs-Krankenhaus und wurde in der Nacht vom 31.10.1918 von den österreichischen Truppen völlig niedergebrannt

Die Portale des 18. Jahrhunderts – mit Kragsteinen versehen -, alle Fensterrahmen aus dem Stein der Istria und die Säulen-Balustraden sind noch heute ein herrlicher Anblick.

Der Uhrturm

Das ist ein typischer Schutzturm.

Heute ist es eine feste Struktur mit Zinnen und zwei Zifferblättern: das erste ist zum Inneren der Stadtmitte gewendet und das zweite nach außen. Früher hatte der Turm eine Zugbrücke zur  Überquerung eines Wassergrabens. Der Turm war höher als heute und hatte drei Seiten, die vierte der Ortschaft zugewandte Seite, blieb offen – eine typische Bauweise von Türmen,  die eine Seite der Ortschaft ungeschützt ließ, wenn Feinde ihn erreichten.

Der Bau wurde 1873 vom  Erdbeben schwer beschädigt und danach niedriger mit einem  Zinnenkranz wieder aufgebaut.

Auf den Turm stand eine kleine Glocke, die die Uhrzeit für die Einwohner anzeigte aber auch vor dem nahenden Feind warnte. Diese Glocke (1474) wurde aber von der österreichischen Armee im ersten Weltkrieg entfernt und zu Kriegsende durch eine neue Glocke ersetzt.

In einem kleinen Zimmer im letzten Stock befindet sich noch heute der Mechanismus der ursprünglichen Uhr.